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Colloquium der Plattform Biodiversität – Diversität und Ökosystemleistungen von Moosen: Pioniere der Vegetation und Hüter der Biodiversität

Moose sind Sporenpflanzen und waren die ersten Pflanzen, die vor über 400 Millionen Jahren das Festland eroberten. Sie verfolgen völlig andere Lebensstrategien als Blütenpflanzen und verfügen über eine Vielzahl von Mechanismen, die es ihnen ermöglichen, auch unwirtliche Lebensräume zu besiedeln. Mit Ausnahme des Meeres kommen Moose in allen Lebensräumen vor. Sie sind ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Ökosystems. Unter anderem haben sie die Fähigkeit, große Mengen Wasser zu speichern und langsam wieder an die Umgebung abzugeben. Dadurch erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit, was gerade in Zeiten zunehmender Erwärmung eine wichtige Ökosystemdienstleistung ist. Als Pioniere ermöglichen sie anderen Organismen die Ansiedlung. Moospolster und Moosrasen sind ein artenreicher Mikrokosmos, der seine Vielfalt meist erst unter dem Mikroskop offenbart. Moose regulieren auch den Nährstoffhaushalt eines Ökosystems und beeinflussen die Keimung von Gefäßpflanzen. Sie können am Boden, auf Bäumen, Felsen und Mauern wachsen und erhöhen die Biodiversität von Lebensräumen. Der Schutz von Moosen ist daher aus vielen Gründen wichtig. Neben internationalen Gesetzen, die nur wenige Arten betreffen, ist vor allem der Lebensraumschutz für Moose sehr effektiv.

Univ.-Doz. Mag. Dr. Harald Zechmeister forscht und lehrt am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien. Er beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit Moosen, von der Floristik über die Bioindikation bis hin zu Fragen des Schutzes von Moosen.

Die Veranstaltung ist auch online auf dem YouTube-Kanal des Naturmuseums zu sehen.

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