Spinnen und weitere Wirbellose

Factsheet:

Spinnen sind gekennzeichnet durch eine große taxonomische Vielfalt und eine große Habitatspezifizität. Sie reagieren schnell auf Landnutzungsänderungen und sind daher gute ökologische Indikatoren. Für Südtirol sind beinahe 900 Spinnenarten beschrieben.

Tausendfüßer und Hundertfüßer sind nach den Insekten und Spinnentieren die drittgrößte Klasse von Gliederfüßern. Tausendfüßer spielen eine entscheidende Rolle bei der Zersetzung und Kompostierung von Pflanzenmaterial, während Hundertfüßer wendige Räuber sind. Insgesamt finden wir in Südtirol 85 Tausendfüßer- und 50 Hundertfüßerarten.

Regenwürmer sind wichtige Zersetzer und sind für die Kompostierung und das Recycling der Bodennährstoffe unerlässlich. Sie tragen zu einer guten Bodenstruktur bei und helfen bei der Belüftung und Drainage. Zusammen mit anderen Bodentieren stellen sie eine wichtige Futterquelle für polyphage Räuber dar. Bislang wurden in Südtirol 22 verschiedene Regenwurmarten nachgewiesen.

Methoden: Um die oberflächenaktive wirbellose Tierwelt zu besammeln, werden zweimal jährlich Barberfallen installiert: einmal im späten Frühling oder frühen Sommer und einmal im Spätsommer/Frühherbst. In Hochgebirgslagen führen wir nur eine Besammlung pro Jahr durch (d.h. in den Sommermonaten). Um die Bodenfauna zu erfassen, werden Bodenziegel entnommen. Die Proben werden anschließend durch Hitzeeinwirkung extrahiert. Neben den genannten taxonomischen Gruppen werden mit den zuvor beschriebenen Methoden auch viele andere wirbellose Tiergruppen (z.B. Milben und Pseudoskorpione) gefangen. Auch verschiedene Insektengruppen wie Käfer und Wanzen werden mit Hilfe von Barberfallen und Bodenextraktion beprobt.

Oben: Schafzecke (Dermacentor sp.), Latsch; unten: Wirbellose Bodenlebewesen werden mit Barberfallen gefangen

Oben: Grüner Regenwurm (Allolobophora smaragdina; Foto: Erwin Meyer); unten: Entnahme vom Bodenziegeln für die Hitzeextraktion im Labor

Oben: Alpen-Kürbisspinne (Araniella alpica), Astfeld im Sarntal; unten: Am Boden der Untersuchungsflächen werden Bodenfallen installiert, mit denen Bewohner der Bodenoberfläche eingefangen werden

Oben: die Eichblatt-Radspinne (Aculepeira ceropegia), Feldthurns; unten: Kleiner Regenwurm im Größenvergleich

keyboard_arrow_up