Projektbeschreibung und Ziele: In den letzten Jahren hat sich in ökologischen Untersuchungen zunehmend die Verwendung von eDNA-Methoden etabliert. eDNA steht für environmental DNA, also Umwelt-DNA. Dabei handelt es sich um DNA, die von Organismen in die Umwelt abgegeben wird. Die eDNA wird dazu verwendet, die Anwesenheit von verschiedenen Arten an einem spezifischen Ort nachzuweisen. Dadurch erhält man Aufschluss über die gegenwärtige Artenvielfalt bzw. über ihre Veränderung über die Zeit. In diesem Projekt untersuchen wir die eDNA in Böden intensiv bewirtschafteter Obstanlagen in Südtirol. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf Pilze und Bakterien. Ziel des Projekts ist es, die wichtigsten Einflussfaktoren für die Boden-Biodiversität zu ermitteln.
In Südtirol steht die Verwendung von eDNA-Methoden noch am Anfang. Das Projekt bildet somit eine erste Grundlage für die weitere Anwendung dieser Technologien in Südtirol. Parallel zu dieser Pilotstudie wurde eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von UniBZ, Eurac Research und dem Naturmuseum eingerichtet, welche die Entwicklung neuer eDNA-Projekte begleitet und fördert.
Methoden: Für das Projekt haben wir insgesamt 20 Obstanlagen zwischen Schlanders und Salurn ausgewählt, in denen wir Bodenproben entnehmen. Aus den Proben isolieren wir die gesamte DNA und führen ein Metabarcoding durch. Dabei können anhand eines kurzen, spezifischen Teils der DNA, Bakterien und Pilze meist bis auf Gattungsniveau identifiziert werden. Dadurch erhalten wir einen Überblick über die Diversität von Mikroorganismen im Boden und bekommen auch ein Verständnis für das komplexe Netz an Interaktionen, die zwischen diesen Organismen bestehen.
Partner: UniBZ
Kontakt: Ansprechpartner für weitere Auskünfte ist Giulio Genova: Giulio.Genova@eurac.edu