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Biodiversitäts-Erhebungen in Kräuteranbaubetrieben

Projektbeschreibung und Ziele: Der Kräuteranbau stellt eine Nische in der Südtiroler Landwirtschaft dar. Knapp 50 Betriebe bewirtschaften insgesamt etwa 20 ha Anbaufläche. In der Regel handelt es sich dabei um kleinstrukturierte Ackerflächen. Im Gegensatz zu weiteren Ackerkulturen, etwa Getreide oder Mais, werden hierbei aber viele verschiedene Kulturpflanzen auf engstem Raum angebaut. Daraus ergibt sich einerseits ein großes Angebot an Blüten für blütenbesuchende Insekten, andererseits auch eine Vielzahl an Futterpflanzen für phytophage Arten. Letztere können auch ein Problem für die Kulturpflanzen darstellen.

Systematisch erhobene Daten zu den vorkommenden Tierarten im Kräuteranbau liegen bis jetzt aber noch keine vor. Im Projekt soll diese Lücke geschlossen werden. Die gewonnenen Daten können einen ersten Einblick in die Biodiversität im Kräuteranbau geben sowohl hinsichtlich Bestäuber-Insekten als auch hinsichtlich Schädlings- und Nützlings-Gemeinschaften. Die Ergebnisse sind zum Teil auch auf artenreiche Hausgärten (Bauerngärten) übertragbar, da die verschiedenen Kräuter oft traditionell in Hausgärten angebaut werden.

Methoden: Im Rahmen des Projekts untersuchen wir an 3 ausgewählten Standorten (bei Meran, Wiesen/Pfitsch und Seis) die Insektenvielfalt.

An allen drei Standorten kommen Farbschalen (blau, weiß, gelb) zum Einsatz, mit deren Hilfe wir sowohl eine Reihe von Insektengruppen, v.a. solche die in der Vegetation leben (Wanzen, Zikaden), als auch solche die das Blütenangebot in den Anbauflächen zum Nektar sammeln nutzen (v.a. Wildbienen und Schwebfliegen) untersuchen. Die Farbschalen bringen wir an drei Terminen und an vier Stellen pro untersuchter Erhebungsfläche aus. Am Standort bei Meran führen wir zudem das BMS-Standard-Erhebungsprogramm durch, es werden hier also Tagfalter, Heuschrecken, Fledermäuse, Vögel, Gefäßpflanzen und Bodenorganismen untersucht. Diese Zusatzerhebungen erfolgen allesamt nach dem Standardprotokoll des Biodiversitätsmonitorings. Zusätzlich zum Standardprogramm des BMS kommt an einem Standort außerdem eine Malaise-Falle zum Einsatz.

Die erhobenen Daten werden im Anschluss publiziert und fließen in die Datenbank des Naturmuseums Südtirol ein und werden öffentlich zugänglich.

Partner: Arbeitsgruppe Acker- und Kräuteranbau, Institut für Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie, Versuchszentrum Laimburg.

Kontakt: Ansprechpartner für weitere Auskünfte sind Lisa Obwegs Lisa.Obwegs@eurac.edu und Manuel Pramsohler Manuel.Pramsohler@laimburg.it

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