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Colloquium der Plattform Biodiversität – Klimawandel in den Bergen: Die alpinen Bäche zwischen Fragilität und Widerstandsfähigkeit

Der Klimawandel wirkt sich stark auf große Höhen aus, wo Gletscher zurückgehen und Permafrost schmilzt. Dies beeinflusst die Wasserverfügbarkeit sowie die Qualität von Seen und Bächen. Im Vinschgau führt die Degradation der Kryosphäre zu einer Verschlechterung der Wasserqualität. Schwermetalle wie Nickel und Uran häufen sich in den Flüssen und zeigen sich als weißliche Ablagerungen. Auch im Tal, besonders im Fluss Etsch, überschreiten die Konzentrationen die Umweltqualitätsgrenzen. Der Temperaturanstieg und das Verschwinden kalter Lebensräume bedrohen aquatische Ökosysteme. Postglaziale Landschaften erhöhen die hydrologische Widerstandsfähigkeit, indem sie kalte Quellen speisen, welche bedrohte Mikroben und Invertebraten beherbergen. Der Erhalt dieser kalten Zufluchtsorte ist entscheidend, um die Klimakrise zu bewältigen.

Stefano Brighenti ist ein Forscher im Bereich der alpinen Gewässerökologie. Seit rund zehn Jahren untersucht er die ökologischen und hydrologischen Auswirkungen des Klimawandels in großen Höhenlagen. Seine Studien umfassen die Ökologie alpiner Bäche im Vinschgau, die hydrologische Bedeutung von Gletschern und Permafrost sowie die chemische Qualität alpiner Gewässer. Brighenti hat überdies globale Forschungsarbeiten zur klimatischen Widerstandsfähigkeit von Gebirgsregionen und zur chemischen Qualität von Permafrost beeinflussten Bächen koordiniert.

Die Veranstaltung ist auch online auf dem YouTube-Kanal des Naturmuseums zu sehen.

Illustration von Vanessa Arrighi

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