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HiGRAD – Wie verändern sich die Gemeinschaften von wirbellosen Tieren mit der Höhe?

Projektbeschreibung und Ziele: In Gebirgen können sich Temperaturen und Niederschlagsmengen innerhalb weniger Kilometer dramatisch ändern. Ähnlich große Unterschiede finden sich im Flachland meist über Distanzen von Tausenden von Kilometern. Aus diesem Grund eignen sich Gebirgsökosysteme hervorragend dazu, globale Muster zu ergründen. Sie sind also ein perfektes Freilandlabor, sei es für die Ergründung von ökologischen Anpassungen an die Höhe, sei es für die Modellierung der Folgen des Klimawandels.

Hochalpine Flächen bieten für Tiere und Pflanzen äußerst schwierige Bedingungen. Eine kurze Vegetationsperiode, eine sehr dünne Bodenschichten und klimatische Extreme begrenzen das Leben hier deutlich. Dies gilt ganz besonders auch für Bodentiere (z.B. Spinnen, Käfer, Regenwürmer, Tausendfüßler), die ganzjährig an diesen Orten verweilen müssen.

Das Hochgebirge ist schon lange Gegenstand intensiver Forschung. Systematisch angelegte Untersuchungen aufwändig zu erforschender Tiergruppen sind aber nach wie vor Mangelware. Mit dem Projekt HiGRAD soll diese Lücke geschlossen werden. Dazu werden im Obervinschgau mehrere Höhentransekte über einen längeren Zeitraum beprobt. Dadurch lässt sich herausfinden, wie sich die kargen Böden in 3000 m ü. M. von jenen in tieferen Lagen unterscheiden.

Methoden: Insgesamt werden in den südlichen Ötztaler Alpen (Planeil und LTSER-Gebiet Matsch) anhand von Transekten drei Höhengradienten miteinander vergleichen. An allen drei Transekten wurden in den Höhen von 1500, 2000, 2500 und 3000 m ü.d.M. eine Untersuchungsfläche eingerichtet. Während die unteren Flächen in Weiderasen gelegt wurden, wurden die oberen in natürlichen alpinen Rasen positioniert. In jeder dieser Fläche wurden Bodenfallen installiert um die Oberflächen-bewohnenden Fauna zu besammeln. Die tiefer gelegenen Flächen wurden insgesamt dreimal (d.h. im Mai, Juli und September), die höher gelegenen zweimal beprobt (d.h. im Juni und August). Darüber hinaus installierten wir TOMST-Bodentemperaturlogger, analysierten chemische und physikalische Bodeneigenschaften, bestimmten die Pflanzengemeinschaften und nahmen Proben zur Untersuchung des Bodenmikrobioms. Die Bodentemperaturdaten werden auch in die globale #SoilTemp-Datenbank eingespielt.

Partner: Das Projekt wird von Michael Steinwandter der institutsinternen Boden-Arbeitsgruppe AlpSoil (#AlpSoil_Lab), in Zusammenarbeit mit dem Biodiversitätsmonitoring Südtirol durchgeführt.

Kontakt: Kontaktperson für weitere Informationen ist Michael Steinwandter (michael.steinwandter@eurac.edu)

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