Projektbeschreibung und Ziele: Die Alpen werden oft auch als „Wasserschloss Europas“ bezeichnet. Sie decken einen bedeutenden Anteil des europäischen Wasserbedarfs. Doch auch in den sensiblen Ökosystemen der Alpen macht sich der Einfluss des Klimawandels bereits bemerkbar. Gletscher-, Blockgletscher- und Quellbäche sind typischerweise kalt-temperierte Fließgewässertypen mit einer einzigartigen Biodiversität, speziell der benthischen Makrofauna. In Hinblick auf die globale Klimaerwärmung, die einhergeht mit zunehmenden Wassertemperaturen und abnehmender Gletschermasse könnten gerade deshalb einige dieser Habitate (z.B. Blockgletscher-Bäche) in Zukunft als Refugien speziell für Makrozoobenthos-Gemeinschaften dienen. Durch das MALWA-Projekt soll die aktuelle und zukünftige Dynamik dieser Lebensräume erforscht werden und aufgezeigt werden welche Rolle diese Habitate als Klimarefugien zukünftig spielen könnten. Dazu werden die Lebensräume neben faunistischen Beprobungen auch in Bezug auf ihre Wasserchemie ausführlich untersucht.
Untersuchungsraum: Südtirol, Seitentäler des Vinschgaus
Als Probenstandorte dienen fünf Einzugsgebiete, in denen alle drei zu untersuchenden Fließgewässertypen vorkommen (Gletscher, Blockgletscher, Quellen): Schnalstal, Lazaun, Matschertal, Sulden und Martelltal.
Methoden: Insgesamt wurden 15 Bäche untersucht. Die angewandten Methoden sind jenen des BMS-Fließgewässer-Monitorings ähnlich: Die benthische Makrofauna wurde auf unterschiedlichen Substraten mit einem 100 µm Kick-net Sampler beprobt. Die taxonomische Bestimmung des Makrozoobenthos auf Artniveau wird von Valeria Lencioni und ihrem Team am MUSE durchgeführt. Zusätzlich wurden auch chemische Wasserparameter gemessen und in Zusammenarbeit mit der UniBZ ausgewertet.
Partner: Die limnologische Abteilung von Valeria Lencioni des MUSE Trento und Stefano Brighenti an der UniBZ.
Kontakt: Ansprechpartner für weitere Auskünfte sind Alberto Scotti AlbertoScotti@eurac.edu und Magdalena Vanek MagdalenaVanek@eurac.edu