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Wiesenbrütern auf der Spur

Projektbeschreibung und Ziele

Auch in Südtirol sind Vogelarten, die an extensive Wiesen und Weiden gebunden sind, besonders gefährdet. Um sie bestmöglich schützen zu können, brauchen wir möglichst gute, standardisierte Daten hinsichtlich Verbreitung und Populationsentwicklung. Parallel dazu bedarf es konkreter Maßnahmen, um ihre Lebensräume zu erhalten und zu fördern.

Um diese Ziele zu erreichen, startete im Jahr 2020 eine Initiative bestehend aus dem Amt für Natur der Provinz Bozen-Südtirol und dem Institut für Alpine Umwelt (Eurac Research), welche mit weiteren Expertinnen und Experten zusammenarbeitet. In einem ersten Teilprojekt wurden zahlreiche Verbreitungsdaten gesammelt, welche als Basis für ein standardisiertes Langzeitmonitoring dienen sollen. Daneben werden als Ergebnis dieser Erhebungen auch konkrete Leitlinien für eine angepasste Landnutzung erarbeitet.

Seit 2021 werden innerhalb dieser Initiative verstärkt auch passionierte Ornitholog:Innen eingebunden, welche in Form eines Citizen Science-Projekts ebenso Daten erheben, und somit zur Datensammlung von Eurac Research bzw. der Provinz beitragen. Erst die Beteiligung von Freiwilligen ermöglicht es uns auch Gebiete zu untersuchen, die mit den bisherigen Erhebungen nicht abgedeckt werden konnten. Bereits im ersten Erhebungsjahr sammelten die Freiwilligen insgesamt 908 Einzeldaten aus 65 Arten, und deckten damit den Großteil der Zielarten ab. So wurde der Neuntöter in Lüsen und Villanders und das Braunkehlchen in Toblach und Tiers gesichtet. Die Daten werden in die Datenbank des Naturmuseums eingespielt und stehen sowohl dem Naturschutz als auch der Wissenschaft zur Verfügung.

Methoden

Primäre Zielarten der Erhebungen sind folgende Arten: Neuntöter (Lanius collurio), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Wachtelkönig (Crex crex), Ziegenmelker oder Nachtschwalbe (Caprimulgus europaeus), Ortolan (Emberiza hortulana), Heidelerche (Lullula arborea), Goldammer (Emberiza citrinella), Zaunammer (Emberiza cirlus), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Schwarzkehlchen (Saxicola torquatus =rubicola), Baumpieper (Anthus trivialis), Feldlerche (Alauda arvensis), Wachtel (Coturnix coturnix). All diese Vogelarten sind an extensive Wiesen und Weiden als Habitat gebunden und brüten am Boden, oder in Bodennähe.

Die teilnehmenden Ornitholog:Innen führen die Erhebungen zwischen Sonnenaufgang und 11 Uhr Vormittag für jeweils 10 Minuten durch. An jedem Erhebungspunkt werden mindestens 2 Erhebungen durchgeführt. Zwischen den einzelnen Termin müssen mindestens 15 Tage vergehen. Die erste Erhebung findet zwischen 15. Mai und 15. Juni statt. Die zweite bzw. letzte Erhebung erfolgt zwischen 15. Juni und 15. Juli. Die untersuchten Gebiete befinden sich in der Nähe des Wohnorts der Freiwilligen, oder stellen Gebiete dar, welche die Freiwilligen sehr gut kennen oder sehr oft besuchen.

Kontakt

Ansprechpartner für weitere Auskünfte ist Matteo Anderle Matteo.Anderle@eurac.edu

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