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LUZALP – kryptische Evolution der Hainsimsen in den Grasländern der Ostalpen

Projektbeschreibung und Ziele: Mit mehr als 4000 Gefäßpflanzenarten sind die Alpen einer der Biodiversitätshotspots Europas. Insbesondere Graslandhabitate bieten einer großen Anzahl von Pflanzenarten Lebensraum, weshalb ein detailliertes Verständnis der Evolution und Ökologie dieser Arten Voraussetzung für deren effektiven Schutz ist. Als typische Pflanzengruppe von Graslandschaften werden in diesem Projekt acht Hainsimsen-Arten (Luzula sect. Luzula) in den Ostalpen in Bezug auf ihren evolutionären Ursprung und Verbreitung sowie ihre ökologische und genetische Differenzierung untersucht. Die Besonderheit dieser Gruppe besteht darin, dass in ihr neben Polyploidie (Chromosomenverdopplung) auch Agmatoploidie (Chromosomenfragmentrierung) auftritt, welche bisher kaum untersucht ist, aber einen wichtigen Artbildungsmechanismus darstellen könnte. Durch die Kombination der Fachkenntnisse der beteiligten Forscher*innen, die von Feldbotanikern über Ökologen bis hin zu Evolutions- und Molekularbiologinnen reichen, werden wir zum ersten Mal die evolutionären Prozesse erforschen, welche die Diversifizierung einer agmatoploiden-polyploiden Pflanzengruppe steuern, und untersuchen, wie sich evolutionäre Muster in der Ökologie der Arten widerspiegeln. Es wird erwartet, dass unsere Ergebnisse wertvolle neue Daten liefern, die weitere Forschungen zu agmatoploiden Artengruppen anregen. Schließlich werden wir die Taxonomie der ostalpinen Luzula-Arten auf der Grundlage phylogenomischer Daten klären und fundierte Verbreitungsdaten für Botanikerinnen und Botaniker und die allgemeine Öffentlichkeit bereitstellen, die die Vielfalt der Alpinen Grasländer hervorheben.

Methoden: Grundlage des Projekts bildet die Sammlung von ca. 3000 Individuen von mehr als 200 Luzula-Populationen aus dem Gebiet der gesamten Ostalpen. Das gesammelte Blattmaterial wird für genetische Untersuchungen verwendet, um die Verwandtschaftsbeziehungen und evolutionären Prozesse innerhalb dieser Pflanzengruppe aufzuklären. Darüber hinaus wird die Begleitvegetation jedes einzelnen Individuums erfasst, um mittels Zeigerwerten die ökologische Nische der einzelnen Arten zu charakterisieren. Im zweiten Jahr des Projekts werden außerdem an ausgewählten Standorten standardisierte Vegetationsaufnahmen erfolgen, um den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen verschiedener Luzula-Arten und der Pflanzenvielfalt eines Habitats zu untersuchen. Diese Untersuchungen werden zum Teil in den Standorten des Biodiversitätsmonitorings Südtirol durchgeführt.

Partner: Es handelt sich um ein Euregio Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und dem Forschungsinstitut Fondazione Edmund Mach.

Kontakt: Ansprechpartner für weitere Auskünfte ist Valentin Heimer, Valentin.Heimer@eurac.edu

Erhebungspunkte des Projekts LUZALP
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