Am heutigen 2. Februar ist der internationale Tag der Feuchtlebensräume, der World Wetland Day. Ausgewählt wurde der Tag, da am 2. Februar 1971 im iranischen Ramsar die gleichnamige Konvention unterzeichnet wurde. Somit wird heute auch der 50. Jahrestag der Ramsar-Konvention, einem Übereinkommen zum Schutz von Feuchtgebieten mit internationaler Bedeutung, gefeiert. Wie wichtig der Schutz von Mooren, Seen und Auwäldern ist wurde auch in den ersten zwei Erhebungsjahren des Biodiversitätsmonitorings Südtirol klar: Feuchtlebensräume sind ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt. Die Untersuchungen ergaben, dass sie die Lebensräume mit den meisten Vogelarten und den meisten Fledermausarten sind. Darin fanden sich außerdem die meisten Rote-Liste-Arten, also Arten, die in Südtirol zu verschwinden drohen. Hierzu zählen Vogelarten wie der Zwergtaucher oder der Sumpfrohrsänger. Bei den Heuschrecken konnte in den Schgumser Mösern (Vinschgau) die südtirolweit einzige Population der Großen Goldschrecke gefunden werden. Im Biodiversitätsmonitoring werden insgesamt je 10 Moore und 10 Seen untersucht.
Zudem werden zehn Auwaldstandorte erhoben. Ab dem heurigen Jahr beginnt außerdem die Erhebung von 120 Fließgewässerstandorten.
Feuchtgebiete nehmen nur einen winzigen Teil Südtirols ein. Die meisten Moore wurden trockengelegt, durch die Begradigung von Flüssen gingen Auwaldflächen verloren oder wichen Landwirtschafts- oder Siedlungsflächen. Die wenigen verbliebenen Feuchtgebiete stehen auch weiterhin unter Druck – durch Eintrag von Dünger aus der Umgebung, durch Störung oder im Falle von Niedermooren und Feuchtwiesen auch durch Trockenlegung. Dabei besitzt Südtirol eine Reihe von Feuchtgebieten von europäischer Bedeutung. Zu nennen sind dabei die ausgedehnte Moorlandschaft der Villanderer Alm, die Moore der Seiser Alm mit ihren Eiszeitrelikten oder der Kalterer See. Dabei spielen die Südtiroler Feuchtgebiete nicht nur eine wichtige Rolle für die hier ansässige Tierwelt, sondern stellen auch einen wichtigen Rastplatz für zahlreiche Zugvögel auf ihrem Weg zwischen Nordeuropa und südlicheren Gefilden dar.
Die Ramsar-Konvention ist daher aktueller denn je.